Schumann: Toccata - Noten | Carus-Verlag

Robert Schumann Toccata

op. 7, 1833

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Gemessen an den Klavierkompositionen, die Schumann, Mendelssohn und Brahms hinterlassen haben, wird oft mit einigem Bedauern konstatiert, dass sich die Orgelwerke eben dieser Autoren im Vergleich dazu eher bescheiden ausnehmen. Immer wieder wird der Versuch unternommen, mit Bearbeitungen von Klavierwerken oder Symphoniesätzen das Orgelrepertoire des 19.Jahrhunderts zu erweitern. Mit der Bearbeitung von Schumanns Toccata op. 7 für Orgel wird die Palette der Orgelmusik um ein weitere Bearbeitung erweitert. Klaus Rothaupts Orgelbearbeitung der Schumannschen Klaviertoccata ist ein reizvolles Stück für alle Organisten, die pianistische Herausforderung nicht scheuen.
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Partitur Carus 18.063/00, ISMN 979-0-007-10027-8 20 Seiten, DIN A4, ohne Umschlag
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13,50 € / St.
  • Robert Schumann ist noch immer vor allem als Klavier- und Liedkomponist bzw. als Symphoniker präsent. In seinen späteren Schaffensjahren sah er hingegen in der Komposition von Chormusik einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit. Hier gilt es auch heute noch einen weitgehend unbekannten Schumann zu entdecken, dessen Chormusik Volkstümlichkeit und künstlerischen Anspruch zugleich meisterhaft verbindet. Carus bietet Schumanns sämtliche Werke für gemischten Chor und für Frauenchor a cappella und mit Klavier. Sie zeigen seine Experimentierfreude, seine Sensibilität in der Auswahl sowie musikalischen Umsetzung der Texte, nicht zuletzt aber sein eigenständiger Chorstil, der besonders auf raffinierte Details in der Gestaltung des Satzes setzt. zur Person

Rezensionen

Schumann, Robert: Toccata op

Schumann, Robert: Toccata op. 7

Klaus Rothaupt beklagt in seinem Vorwort zurecht, man müsse mit Bedauern feststellen, dass die Werke (Schumanns, Mendelssohns und Liszts) für Orgel technisch und musikalisch in der Rangfolge um einige Stufen hinter den Klavierkompositionen einzuordnen sind. Das mag teils in den mangelhaften Fähigkeiten früherer Organisten begründet sein, andererseits dürften cäcilianistische Einflüsse (und das nicht nur im katholischen Bereich) und die Ablehnung von Virtuosentum und Opernhaftigkeit im kirchlichen Umfeld ihre Spuren hinterlassen haben. Letztgenannte Thesen dürften als Fürsprecher der – mittlerweile in Mode gekommenen (und nicht unumstrittenen) – inflationären Transkriptionspraxis vieler der sich nach organistischem Tapetenwechsel sehnenden Zunftgenossen dienen. Hiermit wird nun neben eben erwähntem Hunger nach Neuem auch die Gier nach Toccaten befriedigt, die in der Orgelliteratur den Spitzenplatz einnehmen, wenn es um die Begeisterung auch des Laienpublikums geht. Der Herausgeber weist in diesem Zusammenhang auf Christoph Bosserts Orgelfassung der „Sechs Präludien und Fugen” op. 35 von Felix Mendelssohn Bartholdy als herausragendes Transkriptionsbeispiel hin. Rothaupt verwendet als Vorlage die Erstausgabe von 1834. Das Stück lohnt in der Tat auch von Organisten gespielt zu werden; die Orgelfassung ist aufgrund der Hinzufügung des Pedals leichter als seine Vorlage, einige Stellen wurden technisch entschärft, indem Oktaven weggelassen wurden oder repetierende Akkorde durch Arpeggien ersetzt wurden, nicht immer zum musikalischen Vorteil, wie ich finde, wobei man durch geschickte Registrierung vieles wettmachen kann (an anderen Stellen wurden Oktaven glücklicherweise beibehalten). Das Notenbild erinnert an Schumanns Skizzen für den Pedalflügel, was zum Beispiel die häufige Verdoppelung von Basstönen angeht. Einige Verdoppelungen, die wegen ihrer großen Spanne bei Schumanns Klaviervorlage mit Ped. versehen sind und arpeggiert werden sollen, wirken im Notenbild eher störend. Aber der Herausgeber hat sich viel einfallen lassen, was die Übertragbarkeit angeht, von rhythmischen Stützen und Verlebendigung des Pedals über sinnvoll angebrachte Orgelpunkte bis hin zu gut gewählten Alternativen bei Überschreitung des Manualumfangs und raffinierten Effekten bei Kombination verschiedener rhythmischer Nuancen. Eins ist klar: Auch trotz technischer Entschärfung ist dieses Stück, das Schumann als „vielleicht eines der schwierigsten Werke” bezeichnete, nur von „Profis” oder hervorragenden Laien zu bewältigen, kommt also nicht in Frage, wenn man sonntags während des Gottesdienstes unvorbereiteterweise schnell einmal ein Nachspiel sucht. [ ]
Insgesamt kann dieses sehr gute Werk und seine Orgelbearbeitung nur wärmstens empfohlen werden; es ist sowohl in technischer wie musikalischer Hinsicht eine Herausforderung und eine lohnende Neuentdeckung für die orgelschlagende Zunft.

Jens Wollenschläger
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 2/2003

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