Saint-Saëns: Soirée en mer - Noten | Carus-Verlag

Camille Saint-Saëns Soirée en mer

Arrangement von Denis Rouger op. 13,1, 1862

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Victor Hugo schildert in seinem Gedicht Soirée en mer, wie die See von zwei Liebenden zur gleichen Zeit am selben Ort sehr unterschiedlich wahrgenommen werden kann. Während der Mann die größer werdenden Schatten auf den tänzelnden Wellen wahrnimmt, bestaunt die Frau die immer glänzenderen Sterne am Firmament. In der Natur wie in den Worten des Gedichts wird die schmerzliche Ambiguität erfahrbar, die das Leben in seinem Kern trifft. Jene schwer aushaltbare Gleichzeitigkeit von Leben und Sterben, von Liebe und Leid fängt Hugo poetisch wie kaum ein Zweiter ein. Saint-Saëns übersetzt dies in Musik – die wohl flüchtigste und gegenwärtigste aller Kunstformen. Seine ausgewogene musikalische Form lässt dem Wort viel Raum und seine subtilen Klangfarbenvariationen, die auch Denis Rouger zu seinem Chorarrangement inspiriert haben, erzeugen ein Brodeln unter der Wasseroberfläche des Meeres.


Das vorliegende Kunstlied wurde ursprünglich nicht für Kammerchor, sondern für eine Solostimme und Klavier geschaffen. Denis Rouger hat es behutsam den Bedürfnissen und Ausdrucksmöglichkeiten eines größeren Ensembles angepasst, ohne dabei die Qualitäten des Originals zu verleugnen. Jede Stimme im Chor erhält ihre aus dem harmonischen und rhythmischen Gerüst extrahierte Melodielinie. Dabei verbindet sich die Vielfalt und Raffinesse des chorischen Ausdrucks mit der enormen Flexibilität in Gestaltung und Ausdruck, wie sie die französischen Mélodies oder das deutsche Kunstlied von einem Solisten und dem Klavierpart fordern.

Das Lied wurde eingesungen vom figure humaine kammerchor auf der CD „...wo die Zitronen blühn“ (Carus 83.514).

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    Près du pêcheur qui ruisselle,
    Quand tous deux, au jour baissant,
    Nous errons dans la nacelle,
    Laissant chanter l’homme frêle
    Et gémir le flot puissant ;

    Sous l’abri que font les voiles
    Lorsque nous nous asseyons,
    Dans cette ombre où tu te voiles
    Quand ton regard aux étoiles
    Semble cueillir des rayons ;

    Quand tous deux nous croyons lire
    Ce que la nature écrit,
    Réponds, ô toi que j’admire !
    D’où vient que mon coeur soupire ?
    D’où vient que ton front sourit ?

    Dis, d’où vient qu’à chaque lame,
    Comme une coupe de fiel,
    La pensée emplit mon âme ?
    C’est que moi je vois la rame

    ...

  • Abend auf dem Meer

    Nahe dem durchnässten Fischer,
    wenn wir beide, während der Tag sich neigt,
    im Kahn dahingleiten,
    und den schwachen Mann singen
    die mächtige Woge rumoren hören;

    unter dem Schutz der Segel,
    wenn wir uns in jenen Schatten setzen,
    in den du dich hüllst,
    wenn dein Blick von den Sternen
    die Strahlen zu pflücken scheint;

    wenn wir alle beide zu lesen glauben,
    was die Natur schreibt,
    antworte, oh du, die ich bewundere!
    Wie kommt es, dass mein Herz seufzt?
    Wie kommt es, dass deine Stirn lächelt?

    Sage, wie kommt es, dass bei jeder Welle
    gleich einem Kelch voller Bitterkeit
    Gedanken meine Seele füllen?
    Es rührt daher, dass ich das Ruder sehe,

    ...

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Zusatzinformationen zum Werk
  • Camille Saint-Saëns war ein wahres Multitalent. Er war Pianist, Dirigent, Organist, Musikwissenschaftler, Musikpädagoge und Komponist und erlangte vor allem durch den Karneval der Tiere und die Oper Samson et Dalila Bekanntheit.
    Seine Sinfonie A-Dur komponierte er mit 15 und wurde bereits mit 16 an der Universität in Paris aufgenommen. Klavier, Orgel und Komposition studierte Saint-Saëns am Pariser Konservatorium und wurde 1852 Organist von Saint-Séverin in Paris. Im selben Jahr lernte er auch Franz Liszt kennen, welcher folgend einen Einfluss auf Saint-Saëns kompositorisches Schaffen ausübte. Ein Jahr später feierte er dann als Komponist sein musikalisches Debüt. Die Oper Samson et Dalila, die 1877 in Weimar uraufgeführt wurde, brachte ihm einen bis heute anhaltenden Erfolg an den Opernhäusern. Sein Weihnachtsoratorium Oratorio de Noël, das beim Carus-Verlag erhältlich ist, ist wohl das bekannteste seiner geistlichen Werke. zur Person
  • Denis Rouger wuchs als Sohn einer Musikerfamilie in Paris auf und erlernte dort Trompete, Horn, Klavier und Gesang. Am CNSM (Conservatoire National Supérieur de Musique) studierte er Kompositionslehre, worin er erste Preise in Harmonie, Fuge und Kontrapunkt erhielt. Seine Ausbildung zum Chorleiter absolvierte er in Frankreich sowie in Holland an der Akademie Kurt Thomas und er erhielt das Certificat d’Aptitude für Vokalensembles vom französischen Kultusministerium.

    Als „Professeur agrégé“ an der Universität Paris-Sorbonne leitete er den „Chœur de Paris-Sorbonne“ und unterrichtete zwanzig Jahre lang Chorleitung. Von 1993 bis 2003 war er als Chorleiter an der Kathedrale Notre-Dame de Paris und von 2005 bis 2006 an der Kirche Madeleine, von der er den Titel eines „Ehrenkapellmeisters“ erhielt, tätig.

    Die Leitung zahlreicher Berufs- und Amateur­ensembles führte ihn unter anderem nach Deutschland, wo er als Gastdirigent vom Landes­jugendchor Baden-Württemberg, vom Balthasar Neumann Chor sowie von Rundfunkchören in Hamburg (NDR) und Stuttgart (SWR) eingeladen wurde, nach Italien, Holland, Kanada, in die Vereinigten Arabischen Emirate und in die Schweiz (Festival Luzern). Außerdem war er an mehreren Uraufführungen zeitgenössischer Werke u.a. von Klaus Huber, N’guyen Thien Dao, Philippe Mazé und Yves Castagnet beteiligt.

    Er gibt Meisterkurse für Chorleitung in Schweden, Bulgarien, Frankreich, Deutschland sowie in der Schweiz. Im April 2011 folgte Denis Rouger der Berufung als Professor für Chordirigieren an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Der von ihm im Herbst 2011 gegründete Kammerchor der Musikhochschule gewann 2014 den Ersten Preis beim Internationalen Chorwettbewerb in Mosbach (Deutschland).

    In Zusammenarbeit mit Carus ist das Chorbuch Französische Chormusik erschienen sowie die Debüt-CD des 2016 von Denis Rouger gegründeten figure humaine kammerchor (www.figurehumaine.de). zur Person
  • Denis Rouger wuchs als Sohn einer Musikerfamilie in Paris auf und erlernte dort Trompete, Horn, Klavier und Gesang. Am CNSM (Conservatoire National Supérieur de Musique) studierte er Kompositionslehre, worin er erste Preise in Harmonie, Fuge und Kontrapunkt erhielt. Seine Ausbildung zum Chorleiter absolvierte er in Frankreich sowie in Holland an der Akademie Kurt Thomas und er erhielt das Certificat d’Aptitude für Vokalensembles vom französischen Kultusministerium.

    Als „Professeur agrégé“ an der Universität Paris-Sorbonne leitete er den „Chœur de Paris-Sorbonne“ und unterrichtete zwanzig Jahre lang Chorleitung. Von 1993 bis 2003 war er als Chorleiter an der Kathedrale Notre-Dame de Paris und von 2005 bis 2006 an der Kirche Madeleine, von der er den Titel eines „Ehrenkapellmeisters“ erhielt, tätig.

    Die Leitung zahlreicher Berufs- und Amateur­ensembles führte ihn unter anderem nach Deutschland, wo er als Gastdirigent vom Landes­jugendchor Baden-Württemberg, vom Balthasar Neumann Chor sowie von Rundfunkchören in Hamburg (NDR) und Stuttgart (SWR) eingeladen wurde, nach Italien, Holland, Kanada, in die Vereinigten Arabischen Emirate und in die Schweiz (Festival Luzern). Außerdem war er an mehreren Uraufführungen zeitgenössischer Werke u.a. von Klaus Huber, N’guyen Thien Dao, Philippe Mazé und Yves Castagnet beteiligt.

    Er gibt Meisterkurse für Chorleitung in Schweden, Bulgarien, Frankreich, Deutschland sowie in der Schweiz. Im April 2011 folgte Denis Rouger der Berufung als Professor für Chordirigieren an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Der von ihm im Herbst 2011 gegründete Kammerchor der Musikhochschule gewann 2014 den Ersten Preis beim Internationalen Chorwettbewerb in Mosbach (Deutschland).

    In Zusammenarbeit mit Carus ist das Chorbuch Französische Chormusik erschienen sowie die Debüt-CD des 2016 von Denis Rouger gegründeten figure humaine kammerchor (www.figurehumaine.de). zur Person

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