Das Stabat Mater op. 138 ist eines der persönlichsten Werke Rheinbergers. Er vertonte die lateinische Sequenz über die sieben Schmerzen Marias im Sommer 1884 aus Dankbarkeit für die Besserung eines Handleidens, an dem er seit mehr als 10 Jahren gelitten hatte. Rheinberger gelingt es feinsinnig, die Atmosphäre von Leid und Schmerz im Anblick des Kreuzes mit raffinierten harmonischen Wendungen immer wieder in Hoffnung und Erlösung zu verwandeln. Dabei bleibt er seinem Anspruch gerecht, das Werk solle "leicht ausführbar" sein, selbst in der großen Schlussfuge.
Das Stabat Mater kann von der Orgel allein begleitet werden, fakultativ können 5 Streichinstrumente hinzutreten. Die Partitur enthält Chor, Orgel und die Streicherstimmen, der Orgelpart ist in beiden Versionen identisch.
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Komponist*in
Josef Gabriel Rheinberger
| 1839-1901Josef Gabriel Rheinberger, geb. 1839 in Vaduz, gest. 1901 in München. Schüler von J.G. Herzog, J.J. Maier und Fr. Lachner. Gilt als einer der bedeutendsten Lehrerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts; wirkte ab 1859 als Lehrer an der Königlichen Musikschule in München, später als Professor für Komposition und Orgel; 1877 Hofkapellmeister. Aus seinem umfangreichen Opus ragen die 20 Orgelsonaten hervor; wertvoll sind neben den Kammermusikwerken auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke. zur Person