Messa a 4 voci con orchestra
Edizione Nazionale delle Opere di Giacomo Puccini, III/2 SC 6
Puccini komponierte seine Messa a 4 voci con orchestra ("Messa di Gloria") in den Jahren 1878–1880. Die musikalische Qualität, der Schwung und die Frische dieses Jugendwerkes veranlassten den Komponisten, in späteren Opern seine Messa zu zitieren und sicherten dem Werk – nach seiner Wiederentdeckung im Jahre 1952 – eine stetig wachsende Beliebtheit.
Die wissenschaftlich-kritische Ausgabe von Puccinis einziger Messe ist der erste Band der "Edizione Nazionale delle Opere di Giacomo Puccini". Die "Edizione" wird seit 2013 vom internationalen Forschungsinstitut "Centro Studi Giacomo Puccini" in Lucca herausgegeben.
Aufgrund des Vergleiches mit der autographen Partitur konnten in der "Edizione Nazionale" zahlreiche Korrekturen gegenüber dem bisher tradierten Notentext durchgeführt werden. Berücksichtigt wurden weiterhin Puccinis Instrumentationsergänzungen im "Benedictus" und seine Neubearbeitung der Tenorarie "Gratias agimus" aus dem "Gloria", die beide im Jahre 1893 erfolgten.
Dank der Bearbeitung für Kammerorchester (arr. J. Linckelmann Carus 56.001/50) ist es möglich, das Werk auch in kleinerem Rahmen aufzuführen.
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Giacomo Puccini
| 1858-1924Giacomo Puccini entstammt einer Dynastie von in der toskanischen Stadt Lucca wirkenden Kirchenmusikern. Noch seine 1880 dort uraufgeführte Messa a 4 con orchestra schien auch ihn auf diesem Weg zu zeigen, doch unmittelbar darauf ging er an das Mailänder Konservatorium mit dem Ziel, Opernkomponist zu werden. Als Studienarbeiten entstanden dort seine einzigen selbstständigen Orchesterstücke Preludio sinfonico (1882) und Capriccio sinfonico (1883) sowie bereits einige seiner 16 vollständig erhaltenen Klavierlieder (Canti), die er mit häufigen Bezügen zu seinen Opern beinahe während seines ganzen Schaffens komponierte. Den Durchbruch als Opernkomponist erzielte er mit Manon Lescaut (1893); zwischen 1893 und 1904 entstanden seine bis heute meistgespielten Werke La Bohème, Tosca und Madama Butterfly. In den letzten Jahren erwuchs die Erkenntnis, dass Puccinis Gesamtwerk einer Neubewertung bedarf. So wird er zunehmend als ein den Aufbruch in die Moderne suchender Musiker verstanden. zur Person
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Klavierauszugbearbeiter*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person