Max Reger - Dokumente eines ästhetischen Wandels
Die Streichungen in den Kammermusikwerken. Schriftenreihe des Max-Reger Instituts, Bd. XX 2008
Weshalb geht ein Komponist, der sein hundertstes Opus erreicht hat, dazu über, zahlreiche Passagen in seinen fertig ausgearbeiteten Notentexten zu streichen? Welche Tendenzen spiegeln diese Eingriffe, wie weit sind sie Dokumente eines sich abzeichnenden ästhetischen Wandels? Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit Max Regers mit seinem langjährigen Wegbegleiter, dem Organisten und späteren Thomaskantor Karl Straube? Welche Auskunft geben die überlieferten Dokumente einer Künstlerfreundschaft – Briefe, Aufsätze, Editionen – über das Verhältnis ihrer ästhetischen Standpunkte? Der Versuch, diese Fragen ausgehend von Regers Kammermusik einer Antwort näher zu bringen, führt von der Wiederherstellung der getilgten Passagen mit modernen Hilfsmitteln über Aspekte des Schaffensprozesses und der Rezeption ins Zentrum der Fragestellung: der ästhetischen Entwicklung Max Regers.
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Zusatzinformationen zum Werk
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Autor*in
Bernhard M. Huber
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Thema (Buch)
Max Reger
| 1873-1916Max Reger, geb. 1873 in Brand (bayr. Oberpfalz), gest. 1916 in Leipzig. Schüler von H. Riemann. Seit 1905 Lehrer für Orgel und Komposition an der Akademie in München, hier auch erste Anerkennung als Orgelkomponist; ab 1907 Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium, daneben 1911 – 14 Leiter der Meininger Hofkapelle. Reger, der als Lehrer großen Einfluss erlangte, wandte sich von den Idealen der Neudeutschen ab und knüpfte an J. Brahms an; er verschmolz eine ausdrucksstarke Harmonik mit der an J. S. Bach geschulten Polyphonie mit Formen des Spätbarock und der Klassik; die eigentlichen Kompositionsbereiche Regers bilden Orgel- und Kammermusik. In seinem bedeutendsten geistlichen Chorwerk "Der 100. Psalm" (1908/09) geht Reger an die Grenze der Tonalität. zur Person
Rezensionen
[...] Sprache und Darstellungsform bleiben allgemeinverständlich und bewegen sich nie in ein Reservat des Fachwissens.[...]
Bernhard Huber [ist] mit dieser Untersuchung eine beeindruckende Tiefenbohrung in Regers Œuvre gelungen. Die hier ausgebreiteten Ergebnisse bieten faszinierenden Diskussionsstoff für weitergehende Erkenntnisse der Reger-Forschung,und man wünscht sich in der Folge ähnliche kriminalistisch präzise Untersuchungen zu anderen Teilen von Regers Schaffen.Wie komplex der Komponist und sein Werk auch heute noch sind, zeigt das Desiderat einer kritischen Biographie. Auf diesem Wege ist das vorliegende Buch ein wesentlicher Baustein.
Michael Schwalb, Die Tonkunst, Juli 2009, Nr.3, Jg.3 (2009)
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