Ligeti. Requiem (Bernius)
"Für mich ist György Ligeti der bedeutendste Komponist der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts", so der Dirigent Frieder Bernius über den Juni 2006 verstorbenen Komponisten. Der CD liegt eine Aufnahme des Requiems mit dem Kammerchor Stuttgart aus dem Frühjahr 2006 zu Grunde, die Ligeti selbst noch als "ausgezeichnete Interpretation" gewürdigt hat. Das Requiem erscheint nun erstmals zusammen mit dem Lux aeterna von Ligeti, das quasi eine inhaltliche "Vervollständigung" darstellt, da Ligeti im Requiem selbst diese zum liturgischen Text gehörende Schlusssentenz nicht vertont hatte. Ergänzt werden beide Werke durch Transkriptionen von Clytus Gottwald, Widmungsträger des Lux aeterna, der sich in seinen Kompositionen erklärtermaßen an Ligetis "Mikrotonalität" orientiert.
Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik
Inhaltsverzeichnis
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Vorwortverfasser*in
Frieder Bernius
| 1947Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
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Vorwortverfasser*in
Clytus Gottwald
| 1925-2023Der Chordirigent, Komponist und Musikwissenschaftler Clytus Gottwald (1925 – 2023) hat für die zeitgenössische Chormusik wesentliche Beiträge geleistet. Als Redakteur für Neue Musik beim Südfunk Stuttgart sowie Gründer und Leiter der Schola Cantorum Stuttgart stand er in produktivem Austausch mit seinen die Neue Musik begründenden Zeitgenossen Pierre Boulez, Mauricio Kagel, György Ligeti, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen und vielen anderen. Gottwald prägte mit seiner Schola Cantorum, einem 16-stimmigen Kammervokalensemble, maßgeblich die heute selbstverständlich gewordene A-cappella-Chorkultur auf höchstem technischem Niveau. Seine Transkriptionen von Klavierliedern oder Instrumentalstücken für vielstimmigen Chor a cappella, die in ihrer an Ligeti geschulten Satzweise höchste musikalische Ansprüche stellen, werden von Chören auf der ganzen Welt geschätzt. Clytus Gottwald wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg 2009, dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2012 und dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 2014. Seine Bedeutung für die Entwicklung der zeitgenössischen Chormusik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. zur Person
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Chor
Kammerchor Stuttgart
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Ensemble
Danubia Orchestra Óbuda
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Dirigent*in
Frieder Bernius
| 1947Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
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Sopran-Solo
Gabriele Hierdeis
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Alt-Solo
Renée Morloc
Renée Morloc erhielt ihre Gesangsausbildung in Stuttgart und Salzburg. Ihr Operndebut gab die Altistin am Nationaltheater Mannheim als Erda im Siegfried. Ihr Repertoire umfasst insbesondere Partien von Wagner, Strauss und Verdi. Gastspiele führten sie nach Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Dresden, Tokyo, an viele europäische Opernhäuser und in die USA. 2007 debutierte sie bei den Salzburger Festspielen in Breths Onegin-Inszenierung unter Daniel Barenboim. Außerdem wirkte sie in Rundfunk-, Fernseh- und Film-Produktionen sowie CD-Einspielungen mit. Ihr Konzertrepertoire umfasst im Schwerpunkt die vokalen Orchesterwerke Mahlers, aber auch ein umfangreiches oratorisches Repertoire. Die selten gespielte Jeremiah Symphony von Bernstein gehören ebenso zum Repertoire wie Elgars Dream of Gerontius, sowie zahlreiche zeitgenössische Werke zur Person
Rezensionen
Für Verehrer des Komponisten und Schöpfers außergewöhnlicher Transkriptionen im vokalen A-Cappella- Bereich Clytus Gottwald ist die CD über die beiden Ligeti-Werke hinaus ein Juwel...
ChorPfalz, März/April 2018
Inutile de dire que la perfection de l'interprétation contribue beaucoup à la réussite de cet album très bien venu.
Bernard Postiau, 21.03.2018, Crescendo Magazine
[Das liegt] auch an Frieder Bernius und seinem Chor, die diese Musik so wunderbar, so glasklar zu interpretieren und zu singen wissen.
Klaus Röhring, Musik&Kirche, Januar/Februar 2018
... es ist eine Referenzaufnahme! Was andernorts nur hübsch schillernd herumliegt, beginnt hier zu atmen, ja manchmal gar zu tanzen ...
Susanne Benda, Schallplattenkritik, 16.02.2018
The performances here, both vocally and orchestrally, successfully meet the challenges of these Ligeti works with their micropolyphony and dynamic extremes.
Leslie Wright, MusicWebInternational
Bernius entfaltet die Totenmesse mit feinem Gespür für ihren genial imaginierten, ungemein differenzierten Klangstrom. Die ... 2001 aufgenommene Interpretation von "Lux aeterna" fand Ligeti damals "ausgezeichnet"...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2018
... sensationell ... Und was die fünfzig Sängerinnen und Sänger des Kammerchors Stuttgart hier an Intonationssicherheit, klanglicher Transparenz und gestalterischer Imagination leisten, ist wahrhaft unerhört.
Uwe Schweikert, Stuttgarter Zeitung, 21.11.2017
Der Chor meistert all diese Herausforderungen mit einer schier unglaublichen klanglichen und musikalischen Perfektion. Die Homogenität des Ensembleklangs ist selbst in stimmlichen Grenzbereichen außerordentlich...
Guide Krawinkel, Chorzeit, Oktober 2017
Frieder Bernius setzt auf extreme dynamische Kontraste. Neben der musikalischen Genauigkeit begeistert die ungewöhnlich radikale, persönliche Lesart.
Andreas Falentin, Concerti, Oktober 2017
...die Klangregionen, in die diese Musik den Hörer führt, sind in ihrer hier musizierten Plastizität schlicht atemberaubend.
Jan-Geert Wolff, pizzicato, 08.09.2017
In unterschiedlichen Besetzungen ... bringen der Kammerchor Stuttgart und das Danubia Orchestra Obuda ... unter Bernius’ Leitung diese anspruchsvolle Chormusik mustergültig zum Klingen.
Werner Fritsch, Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 01.09.2017
Es ist faszinierend, wie souverän der Kammerchor Stuttgart mit der Mikrotonalität Ligetis umgeht, wie exakt hier gesungen und musiziert wird.
Die Rheinpfalz, 19.08.2017
Der Chor klingt individuell, erkennbar, dazu ausgewogen, beweglich, schlank und lupenrein in der Intonation - auch bei diesen diffizilen Stücken!!
Astrid Belschner, 26.09.2017, kulturradio
The combination of works presents the pinnacle of gorgeously edged European modernism and the pinnacles of the choral literature...
Jens F. Laurson, forbes.com,23.08.2017
Mit diesen Wiedergaben hat die hochprofessionelle Chorarbeit von Frieder Bernius Modellhaftes geleistet. Sehr empfehlenswert!
Hartmut Lück, Neue Zeitschrift für Musik, Juni 2017