Hohes Lied (Bernius)
Die polyphonen Bearbeitungen des langjährigen Leiters der Schola Cantorum Stuttgart, Clytus Gottwald, sind legendär und gehören mittlerweile zum festen Repertoire vieler professioneller Konzertchöre. Frieder Bernius hat vier der bekanntesten vielstimmigen Bearbeitungen Gottwalds von Werken Claude Debussys und Maurice Ravels zwei Originalkompositionen von Jean-Yves Daniel-Lesur (1908–2002) und Carl Christian Fasch (1736–1800) zur Seite gestellt. Faschs ambitionierte 16-stimmige Messe, die hier erstmals auf CD eingespielt ist, schrieb der Komponist als Gründungswerk der berühmten Berliner Singakademie. Die Messe greift zwar in ihrer extremen Vielstimmigkeit auf die großartige römische Palestrina-Tradition des 16. Jahrhunderts zurück, erschließt aber gleichzeitig der chorischen Klanglichkeit neue Möglichkeiten, die weit ins 19. Jahrhundert hineinweisen. Die Gottwald-Bearbeitungen von Schumanns Vier Gesängen nach Gedichten von Eichendorff runden als Weltersteinspielung das ebenso anspruchsvolle wie faszinierende Repertoire dieser Einspielung ab.
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Zusatzinformationen zum Werk
Inhaltsverzeichnis
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Vorwortverfasser*in
Clytus Gottwald
| 1925-2023Der Chordirigent, Komponist und Musikwissenschaftler Clytus Gottwald (1925 – 2023) hat für die zeitgenössische Chormusik wesentliche Beiträge geleistet. Als Redakteur für Neue Musik beim Südfunk Stuttgart sowie Gründer und Leiter der Schola Cantorum Stuttgart stand er in produktivem Austausch mit seinen die Neue Musik begründenden Zeitgenossen Pierre Boulez, Mauricio Kagel, György Ligeti, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen und vielen anderen. Gottwald prägte mit seiner Schola Cantorum, einem 16-stimmigen Kammervokalensemble, maßgeblich die heute selbstverständlich gewordene A-cappella-Chorkultur auf höchstem technischem Niveau. Seine Transkriptionen von Klavierliedern oder Instrumentalstücken für vielstimmigen Chor a cappella, die in ihrer an Ligeti geschulten Satzweise höchste musikalische Ansprüche stellen, werden von Chören auf der ganzen Welt geschätzt. Clytus Gottwald wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg 2009, dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2012 und dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 2014. Seine Bedeutung für die Entwicklung der zeitgenössischen Chormusik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. zur Person
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Chor
Kammerchor Stuttgart
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Dirigent*in
Frieder Bernius
| 1947Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
Rezensionen
[...] Was hier interpretiert wird, erfordert Solisten und/oder Profis im Ensemblesingen. Unterm Etikett Kammerchor Stuttgart sind sie vereinigt. Bei einem exquisiten Programm. [...] Dirigent Frieder Bernius und seine Sänger bieten Vokalqualität oberster Güte.
Johannes Adam
Badische Zeitung, 15.05.2009
Anspruchsvoll, faszinierend, exklusiv und zumeist unbekannt: was sich auf dieser CD versteckt, ist wirklich ein Geheimtipp für Liebhaber des Aussergewöhnlichen. [...]
Christian Albrecht
Musik & Liturgie, 5/09
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