Heinrich Schütz Nicht uns, Herr, sondern deinen Namen

aus: Psalmen Davids SWV 43, 1619

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Als einziger der im Jahr 1619 in Dresden erschienenen Psalmen Davids beginnt der 115. Psalm Nicht uns, Herr, sondern deinem Namen mit einer einstimmigen Intonation, wie wir sie auch aus Schütz’ Spätwerk kennen („Schwanengesang“). Nur der mittlere der drei Chöre, die in unterschiedlichen Tonlagen stehen, ist rein vokal besetzt, während vom Hochchor nur die tiefste und entsprechend vom Tiefchor nur die höchste Stimme gesungen wird; die Extreme werden den Zinken und Posaunen überlassen. Durch diesen Kunstgriff wird die Wirkung der tonmalerisch eingesetzten, weitgespreizten Lage deutlich verstärkt. Mit dem 115. Psalm liegt nun auch der letzte der Psalmen Davids in einer den Grundsätzen der Stuttgarter Schütz-Ausgabe entsprechenden Einzelausgabe vor.
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  • Nicht uns, Herr, sondern deinen Namen
Zusatz-Material
  • Not unto us, O Lord, not unto us, but unto thy name give glory, for thy mercy, and for thy truth’s sake. Wherefore should the heathen say, Where is now their God? But our God is in the heavens: he hath done whatsoever he hath pleased. Their idols are silver and gold, the work of men’s hands. They have mouths, but they speak not: eyes have they, but they see not: They have ears, but they hear not: noses have they, but they smell not: They have hands, but they handle not: feet have they, but they walk not: neither speak they through their throat. They that make them are like unto them; so is every one that trusteth in them. O Israel, trust thou in the Lord: he is their help and their shield. O house of Aaron, trust in the Lord: he is their help and their shield. Ye that fear the Lord, trust in the Lord: he is their help and their shield. The Lord hath been mindful of us: he will bless us; he will bless the house of Israel; he will bless the house of Aaron. He will bless them that fear the Lord, both small and great. The Lord shall increase

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  • Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnad und Wahrheit. Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist nun ihr Gott? Aber unser Gott ist im Himmel, er kann schaffen, was er will. Jener Götter aber sind Silber und Gold, von Menschen Händen gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, sie haben Hände und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht und reden nicht durch ihren Hals. Die solche machen, sind gleich also und alle, die auf sie hoffen. Aber Israel hoffe auf den Herren. Der ist ihre Hülf und Schild. Das Haus Aaron hoffe auf den Herren. Der ist ihre Hülf und Schild. Die den Herren fürchten, hoffen auf den Herren! Der ist ihre Hülf und Schild. Der Herr denket an uns und segnet uns; er segnet das Haus Israel, er segnet das Haus Aaron. Er segnet, die den Herrn fürchten, beides klein und groß. Der Herr segnet euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder. Ihr

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  • Text from the CD Carus 83.255

    Oliver Geisler
    Translation: Elizabeth Robinson

    “intended for singing”
    The “Psalmen Davids” and the art of consolation Heinrich Schütz was fortunate. In the years around 1600 the number of portents of the end of the world increased. And this would also naturally affect the Dresden court, even if it sometimes seemed to be in a world of its own. Constellations of stars, curious events, cometary impacts – all these happenings were rapidly broadcast through the mass media of the Baroque – pamphlets and articles. And the more frequently there were signs giving cause for concern, the nearer the predicted end approached. In the mid-16th century, 2046 was marked out as the end. But at the time when Schütz took up his post in Dresden, the year 1625 was regarded as the point in time when the ‘last trumpet’ would sound. None of this happened – as stated, he was fortunate,

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  • Booklet-Text der CD Carus 83.255

    Oliver Geisler

    „zum singen gemeint“
    Die Psalmen Davids und die Kunst des Zuspruchs Heinrich Schütz hatte Glück. In den Jahren um 1600 mehrten sich die Anzeichen für den Weltuntergang. Und der würde natürlich auch den Dresdner Hof betreffen, auch wenn dieser mitunter als eigener Kosmos erscheinen mochte. Sternenkonstellationen, kuriose Ereignisse, Kometeneinschläge – alle diese Geschehnisse verbreiteten sich rasant über die Massenmedien des Barock: Flugblätter und Sonderdrucke. Und je häufiger die besorgniserregenden Zeichen, desto näher rückte das prognostizierte Ende. Mitte des 16. Jahrhunderts war noch 2046 als Ende markiert. Zu jener Zeit, als Schütz in Dresden sein Amt antrat, galt das Jahr 1625 als Zeitpunkt, an dem die ‚letzte Posaune‘ erklingen würde. All das trat nicht ein – wie gesagt, er hatte Glück, aber eine Prognose bewahrheitete

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Partitur Carus 20.043/50, ISMN 979-0-007-25078-2 36 Seiten, DIN A4, kartoniert
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Chorpartitur, Capellchor Carus 20.043/55, ISMN 979-0-007-25319-6 32 Seiten, DIN A4, ohne Umschlag Mindestbestellmenge: 20 Exemplare
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  • 1 x Einzelstimme, Generalbass (20.043/61)
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    1 x Einzelstimme, Posaune 1 (20.043/84)
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    1 x Einzelstimme, Posaune 3 (20.043/86)
    je: 4,50 €
  • Heinrich Schütz gilt als der erste deutsche Musiker von europäischem Rang. Ab 1599 als Chorknabe am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel erhielt er eine umfassende Schulbildung. 1608 begann er ein Jurastudium in Marburg, das er jedoch schon 1609 abbrach, um mit Unterstützung des Landgrafen bei Giovanni Gabrieli, Organist an San Marco zu Venedig, Komposition zu studieren. 1613 kehrte Schütz nach Kassel zurück, wurde aber schon zwei Jahre später vom Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen als „Organist und Director der Musica” an den Dresdner Hof „abgeworben“, wo er von 1617 bis zu seinem Tod das Amt des Hofkapellmeisters innehatte. Seine großen Vokalzyklen markierten den Höhepunkt von Schütz’ Ansehen in Deutschland und Nordeuropa. Doch diese stellen nur einen Teil des Schütz’schen Opus dar; einzelne Werke sind in Sammeldrucken mit Werken anderer Komponisten vertreten, andere nur handschriftlich überliefert, vieles ist verloren gegangen. Die Stuttgarter Schütz-Ausgabe erschließt Schütz‘ vollständiges Oeuvre, alle Werke erscheinen auch in praktischen Urtext-Ausgaben. zur Person
  • Uwe Wolf studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Historische Hilfswissenschaft in Tübingen und Göttingen. Nach seiner Promotion 1991 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Johann-Sebastian-Bach-Institut in Göttingen. Ab 2004 arbeitete er im Bach-Archiv Leipzig. Er leitete dort eine der beiden Forschungsabteilungen, beteiligte sich maßgeblich an der Neugestaltung des Bach-Museums und entwickelte das Online-Projekt Bach digital. Seit Oktober 2011 ist er Cheflektor beim Carus-Verlag. Er lehrte an verschiedenen Universitäten und gehört zum Herausgeberkollegium mehrerer Gesamtausgaben. zur Person

Rezensionen

... Wie von Carus gewohnt, ist die Ausgabe sehr gut lesbar und auch optisch schön ausgeführt.
Monika Fahrnberger, singende kirche, 02/2020

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