Joseph Haydns Missa in B mit dem Beinamen "Schöpfungsmesse", die fünfte seiner insgesamt sechs späten Missae solemnes, entstand im Jahre 1801 innerhalb von nur sechs Wochen. Wie alle seine großen Messen komponierte er auch diese im Auftrag seines Dienstherrn Fürst Nikolaus II. Esterházy zum Namenstag der Gattin des Fürsten. Der Beiname "Schöpfungsmesse" – er bezieht sich auf Haydns drei Jahre zuvor uraufgeführtes Oratorium Die Schöpfung – ist zwar nicht authentisch, gründet sich wohl aber auf ein Zitat im Gloria aus dem Duett "Holde Gattin, dir zu Seite". Die Messe zeigt Haydn auf dem Höhepunkt seiner kompositorischen Entwicklung; sie ist weitgehend durchkomponiert, das Vokalquartett tritt zunehmend anstelle arienhafter Passagen, die motivisch-thematische Arbeit bestimmt sowohl die Vokal- als auch die selbstständig agierenden Instrumentalstimmen.
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Zusatzinformationen zum Werk
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Joseph Haydn
| 1732-1809Als Kapellmeister des Fürsten Esterházy schuf Haydn neben zahlreicher Instrumentalmusik und verschiedenen Opern auch gewichtige Beiträge zur Kirchenmusik, u.a. die vierzehn lateinischen Messen, von denen allerdings nur zwölf authentisch bzw. vollendet sind; dazu Motetten und Offertorien, zwei gewichtige Te-Deum-Vertonungen, zwei Salve Regina, ein Stabat Mater sowie die unterschiedlichen Fassungen der Sieben Worte des Erlösers am Kreuze. Die Messen sind, mit Ausnahme der Jahre 1783–1795, zwischen 1749 und 1802 kontinuierlich entstanden und bilden damit die Gattung, mit der sich Haydn am längsten beschäftigt hat. Die bis 1782 komponierten sechs (authentischen bzw. vollständigen) Messen sind stilistisch sehr unterschiedlich, neben kurzen Missae breves stehen auch ausgedehnte Messen mit reicher Orchesterbesetzung; dagegen bilden die sechs, ab 1796 entstandenen sog. späten Messen eine vergleichsweise homogene Gruppe groß besetzter und umfangreicher Werke. Mit seinen beiden großen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) begründet Haydn die Tradition des bürgerlichen deutschen Oratoriums. zur Person
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Herausgeber*in
Volker Kalisch
| 1957
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