Als Haydn 1798 in nicht einmal acht Wochen die Nelsonmesse ("Missa in Angustiis") schrieb, hatte er während der vergangenen 14 Jahre keine Messen mehr, dafür jedoch viele Sinfonien und Kammermusiken komponiert. In der Nelsonmesse, die in dieselbe Periode fällt wie Schöpfung und Jahreszeiten, ist musikalisch entsprechend viel geboten: Kraftvolle Chorpartien wechseln sich mit virtuos anmutenden Solopartien ab: So wird die Aufführung sowohl für die Zuhörer als auch für die Musizierenden nie langweilig und auf jeden Fall ein Erlebnis.
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Es musizieren: Letizia Scherrer (soprano), Roxana Constantinescu (alto), Maximilian Schmitt (tenore), Michael Nagy (basso) – Gächinger Kantorei Stuttgart, Bach-Collegium Stuttgart – Helmuth Rilling
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Komponist*in
Joseph Haydn
| 1732-1809Als Kapellmeister des Fürsten Esterházy schuf Haydn neben zahlreicher Instrumentalmusik und verschiedenen Opern auch gewichtige Beiträge zur Kirchenmusik, u.a. die vierzehn lateinischen Messen, von denen allerdings nur zwölf authentisch bzw. vollendet sind; dazu Motetten und Offertorien, zwei gewichtige Te-Deum-Vertonungen, zwei Salve Regina, ein Stabat Mater sowie die unterschiedlichen Fassungen der Sieben Worte des Erlösers am Kreuze. Die Messen sind, mit Ausnahme der Jahre 1783–1795, zwischen 1749 und 1802 kontinuierlich entstanden und bilden damit die Gattung, mit der sich Haydn am längsten beschäftigt hat. Die bis 1782 komponierten sechs (authentischen bzw. vollständigen) Messen sind stilistisch sehr unterschiedlich, neben kurzen Missae breves stehen auch ausgedehnte Messen mit reicher Orchesterbesetzung; dagegen bilden die sechs, ab 1796 entstandenen sog. späten Messen eine vergleichsweise homogene Gruppe groß besetzter und umfangreicher Werke. Mit seinen beiden großen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) begründet Haydn die Tradition des bürgerlichen deutschen Oratoriums. zur Person