Requiem - Miserere (Rademann)
„Das Dresdner Barockorchester und der vorzügliche Kammerchor finden unter Leitung von Hans-Christoph Rademann zu einer homogen-schlanken Darbietung, die dem Gestus des Textes auf ganz organische Weise folgt und für zahlreiche anrührende Momente sorgt. So erweckt diese Live-Aufnahme zwei völlig zu Unrecht vergessene Meisterwerke des 18. Jahrhunderts mit ihrer eindringlichen Klangrede zu neuem Leben.“ (Fono Forum 10/05)
Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik
Ausgezeichnet mit dem Pizzicato Supersonic Award
Inhaltsverzeichnis
-
Komponist*in
Johann Adolf Hasse
| 1699-1783
-
Vorwortverfasser*in
Ortrun Landmann
-
Chor
Dresdner Kammerchor
Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden.Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden. zur Person
-
Orchester
Dresdner Barockorchester
Eine der Besonderheiten des 1991 gegründeten Dresdner Barockorchesters besteht in seiner Zusammensetzung, die Spezialisten der Alte-Musik- Szene mit Orchestermusikern aus der Dresdner Staatskapelle und Dresdner Philharmonie vereint. In die gemeinsame Arbeit mit dem barocken Instrumentarium, das durch seine spezifische Klarheit des Klanges und der Artikulation ein vielfarbiges, sprechendes Musizieren ermöglicht, werden somit unterschiedliche Erfahrungen eingebracht. Einig sind sich die Musiker in ihrer Verpflichtung gegenüber dem prägenden Vorbild, der Hofkapelle Augusts des Starken. Das Erbe jener Epoche sind repräsentative Kompositionen von Kapellmeistern und Instrumentalisten der Hofkapelle wie Hasse, Heinichen, Zelenka, Quantz, Pisendel u. a., die einen Schwerpunkt im Repertoire des Dresdner Barockorchesters bilden. Dieses Repertoire umspannt die Zeit vom Ende des 17. Jahrhunderts bis hin zu Mozart. Das Dresdner Barockorchester pflegt eine enge Zusammenarbeit mit dem Dresdner Kammerchor und dessen Dirigenten Hans-Christoph Rademann. zur Person
-
Dirigent*in
Hans-Christoph Rademann
| 1965Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet.Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der gro¬ßen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors und studierte an der Musikhoch¬schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Hans-Christoph Rademann verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR-Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Gastdirigate führten und führen ihn zur Nederlandse Bachvereniging, dem Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg u.a. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011 und den Best Baroque Vocal Award 2014. 2016 wurde er mit dem Preis der Europäischen Kir¬chenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchorbeim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss fand, erhielt im selben Jahr denneu gestifteten Heinrich-Schütz-Preis sowie den OPUS KLASSIK 2020.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. zur Person
-
Sopran-Solo
Simona Houda-Šaturová
-
Alt-Solo
Britta Schwarz
Die Altistin Britta Schwarz studierte in Berlin und Dresden Gesang und war anschließend am Studio der Staatsoper Dresden engagiert. In den folgenden Jahren gewann sie mehrere internationale Preise. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie und der Academy of St. Martin in the Fields sowie mit bekannten Dirigenten, u. a. Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Bruno Weil, Reinhard Göbel, Marcus Creed und Hans-Christoph Rademann. Konzerte und Liederabende in den internationalen Musikzentren ergänzen ihre musikalische Arbeit. Seit vielen Jahren widmet sie sich intensiv der Barockmusik und arbeitet mit führenden Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Cantus Cölln, Ensemble Musica Antiqua Köln und der Akademie für Alte Musik Berlin zusammen. Ihr umfangreiches Repertoire ist in zahlreichen Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen dokumentiert. zur Person
-
Tenor-Solo
Eric Stokloßa
Eric Stoklossa erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor. Im Oktober 2000 begann er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden, welches er im Sommer 2006 mit Diplom abschloss. Bereits während des Studiums war er in zahlreichen Inszenierungen zu sehen und begann eine rege Konzerttätigkeit. Bei den Wiener Festwochen 2007 wurde die internationale Presse auf ihn aufmerksam durch seine viel beachtete Gestaltung des Aljeja in Janaceks Aus einem Totenhaus in der Regie von Patrice Chéreau und unter der musikalischen Leitung von Pierre Boulez. In dieser Produktion debütierte er dann auch beim Holland Festival und beim Festival Aix-en-Provence und er wird mit dieser Rolle am Teatro Massimo in Palermo, an der Metropolitan Opera in New York und am Teatro alla Scala in Mailand zu sehen sein. 2005 wurde er als Preisträger der Meisterkurse des Europäischen Musikfestes Stuttgart ausgezeichnet. zur Person
-
Bass-Solo
Gotthold Schwarz
Gotthold Schwarz erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden und an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Der Bassist studierte Gesang bei Gerda Schriever und Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit renommierten Künstlern und Ensembles in ganz Europa, so Frieder Bernius, Peter Schreier und Philippe Herreweghe. Neben seinen umfangreichen Konzerttätigkeiten, u. a. in den USA, gab er Interpretationskurse zu Bachs Werken. Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen dokumentieren sein umfassendes Repertoire, das neben der Konzert- und Opernliteratur den Liedgesang vom Barock bis zur Moderne beinhaltet. zur Person
Rezensionen
Eindringliche Klangrede
Zwischen den Entstehungsdaten der beiden hier vereinten Werke liegt eine Spanne von etwa drei Jahrzehnten: Das erstmals eingespielte Requiem in Es-Dur ist wahrscheinlich 1764 vollendet und kündet bereits vom präklassischen Spätstil des reifen Meisters, während sein Miserere in d-Moll aus der venezianischen Zeit vor 1731 stammt und noch deutlich „barocker” im Tonfall daherkommt.
Trotz dieser zeitlichen und stilistischen Distanz lassen beide Werke gleichermaßen die Handschrift des mit allen Wassern der großen Bühne gewaschenen Opern-Komponisten erkennen: Der Beginn des „Dies Irae” wird mit harschen Sforzati und Synkopen ungemein plastisch ausgemalt; das „ Lacrimosa” ist in effektvoll dunkle Farben getaucht und mit schmerzlichen chromatischen Vorhalten durchsetzt. Dabei sorgt Hasse durch den wohl disponierten Wechsel von Tutti- und Solo-Sätzen für Abwechslung.
Im frühen Miserere hat er dagegen das „Benigne, fac” als hochvirtuose Koloraturarie angelegt, die ebenfalls jeder Oper gut zu Gesicht stünde. Sie ist bei der Sopranistin Simona Houda-Saturová mit ihrem engelshellen Timbre in den besten Händen (bzw. Stimmbändern) gelandet, die ein gutes, aber nicht immer gleichermaßen überzeugendes Solistenquartett anführt. Das Dresdner Barockorchester und der vorzügliche Kammerchor finden unter Leitung von Hans-Christoph Rademann zu einer homogen-schlanken Darbietung, die dem Gestus des Textes auf ganz organische Weise folgt und für zahlreiche anrührende Momente sorgt. So erweckt diese Live-Aufnahme zwei völlig zu Unrecht vergessene Meisterwerke des 18. Jahrhunderts mit ihrer eindringlichen Klangrede zu neuem Leben.
Marcus Stäbler
Quelle: Fono Forum 10/2005
Eine Entdeckung ist die Ersteinspielung von Johann Adolf Hasses „Requiem in Es-Dur”, das der Dresdner Kammerchor und das Dresdner Barockorchester unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann auf CD gebannt haben. Das Requiem zählt zu den Spätwerken eines Mannes, der jahrzehntelang meisterhaft barocke und empfindsame Züge in seiner Musik zu verbinden verstand. Der Dresdner Kammerchor, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, besticht durch seinen homogenen, besonders warmen, weichen und vollen Chorklang. Der Ausdruck ist von zurückhaltender Schönheit, doch auch von Intensität bestimmt.
Quelle: WDR, Hörzeichen, 5.9.2005
(GW) Für einmal möchten wir eine CD-Besprechung mit dem Lob für das Begleitheft beginnen. Selten habe ich einen so informativen und aufschlussreichen Text zu einer CD gelesen wie den dieser Einspielungen. Verständlich: Er stammt von der Leiterin der Musikabteilung der Sächsischen Staats- und Landesbibliothek Dresden, Frau Ortrun Landmann. Auch das Cover fällt auf, und so wird man wieder daran erinnert, dass ein Canaletto ebenfalls von Dresden fasziniert gewesen ist... so wie der Komponist Johann Adolf Hasse (1699-1783) von Venedig, dem Zentrum der Musik schlechthin in jener Zeit, wo er starb. [...]
Auch in Sachen geistlicher Musik hat er so manches vorzuweisen, und es ist daher sehr zu begrüßen, dass das Label Carus sich verstärkt um die Musik jener Komponisten kümmert, die an der bedeutenden Dresdner Hofkapelle wirkten. Sicher ist Hasse der bedeutendste unter ihnen und zweifellos verdienen die hier aufgenommenen Werke Gehör: ein Miserere d-Moll, das dem frühen Schaffen zuzuschreiben ist und eine große Ausdruckspalette verdeutlicht, sowie ein Requiem Es-Dur, ein Spät-, wenn nicht gar Abschiedswerk Hasses, und für mich eine der bemerkenswertesten Trauermessen der gesamten Musikliteratur. Nein, ich übertreibe nicht!
Aufs Beste verbindet Hasse menschliche, fast opernartige Dramatik mit ergreifender Verinnerlichung, und so scheint es fast unverständlich, dass diese kostbare Musik hier erstmals auf Tonträger vorliegen soll. Nun, diese Wiedergutmachung ist optimal geglückt, denn der Kammerchor Dresden und das Dresdner Barockorchester unter der ebenso klugen, wie einfühlsamen Leitung von Hans-Christoph Rademann bieten eine Leistung, die ganz einfach mustergültig ist. [...]
Es täte uns jedenfalls nicht wundern, wenn eine oder die andere internationale Auszeichnung diese Pionierarbeit belohnen würde. Für mich stellt sie eine lohnende Entdeckung und eine Bereicherung ersten Ranges dar.
Quelle: Pizzicato, 12/2005, S. 59
Lohnende Entdeckung
(GW) [...] Sicher ist Hasse der bedeutendste unter ihnen, und zweifellos verdienen die hier aufgenommenen Werke Gehör: ein Miserere d-Moll, das dem frühen Schaffen zuzuschreiben ist und eine große Ausdruckspalette verdeutlicht, sowie ein Requiem Es-Dur, ein Spät-, wenn nicht gar Abschiedswerk Hasses, und für mich eine der bemerkenswertesten Trauermessen der gesamten Musikliteratur. [...]
Aufs Beste verbindet Hasse menschliche, fast opernartige Dramatik mit ergreifender Verinnerlichung, und so scheint es fast unverständlich, dass diese kostbare Musik hier erstmals auf Tonträger vorliegen soll. Nun, diese Wiedergutmachung ist optimal geglückt, denn der Kammerchor Dresden und das Dresdner Barockorchester unter der ebenso klugen, wie einfühlsamen Leitung von Hans-Christoph Rademann bieten eine Leistung, die ganz einfach mustergültig ist. [...]
Es täte uns jedenfalls nicht wundern, wenn eine oder die andere internationale Auszeichnung diese Pionierarbeit belohnen würde. Für mich stellt sie eine lohnende Entdeckung und eine Bereicherung ersten Ranges dar.
Quelle: Pizzicato 12/05, S. 59
Dresdner Requiem
Wie schon in den vorangegangenen Aufnahmen dieser CD-Reihe überzeugen der Dresdner Kammerchor und das Dresdner Barockorchester durch ihren geschmeidigen Klang, ihre saubere Artikulation und ihren dezent federnden Musizierstil. [...], ansonsten ist dies eine rundum gelungene Aufnahme, die auf hohem Niveau eine interessante und vor allem von normalen Kirchenchören zu bewältigende Alternative zu den gängigen Requiem-Vertonungen bietet.
Matthias Hengelbrock
Quelle: Musik und Kirche 6/05
Eindringliche Klangrede
Zwischen den Entstehungsdaten der beiden hier vereinten Werke liegt eine Spanne von etwa drei Jahrzehnten: Das erstmals eingespielte Requiem in Es-Dur ist wahrscheinlich 1764 vollendet und kündet bereits vom präklassischen Spätstil des reifen Meisters, während sein Miserere in d-Moll aus der venezianischen Zeit vor 1731 stammt und noch deutlich „barocker” im Tonfall daherkommt.
[...] Das Dresdner Barockorchester und der vorzügliche Kammerchor finden unter Leitung von Hans-Christoph Rademann zu einer homogen-schlanken Darbietung, die dem Gestus des Textes auf ganz organische Weise folgt und für zahlreiche anrührende Momente sorgt. So erweckt diese Live-Aufnahme zwei völlig zu Unrecht vergessene Meisterwerke des 18. Jahrhunderts mit ihrer eindringlichen Klangrede zu neuem Leben.
Marcus Stäbler
Quelle: Fono Forum 10/05, S. 39
[ ] Cela ne serait que des mots si l'interprétation n'était de bout en bout remarquable. Les solistes sont très impliqués, le ch?ur admirable, et l'orchestre, avec ses vents d'une rare subtilité, ses cordes mordantes et généreuses paraît ici difficilement surpassables.
Xavier de Gaulle
Quelle: Classica 2/06
[...] Hans-Christoph Rademann spornt seine Sängerinnen und Musikantinnen zu Hochleistungen an; besonders erfreut die Homogenität des Chores, [...]
Dr. Franz Gratl
klassik.com, 30.09.2005