Deux Melodies. Vokaltranskriptionen von Clytus Gottwald
In den 1880er Jahren entdeckte Fauré die Lyrik von Paul Verlaine für sich, was sich auch in dem Liederzyklus La Bonne Chanson (1892/93) niederschlug, aus dem das transkribierte Lied „La Lune blanche“ stammt. Darin verfolgte Fauré den Plan, die Lieder durch thematische Arbeit musikalisch zum Zyklus zu verdichten. Der Zyklus Mirages (Trugbilder) entstand 1919. Im letzten Lied „Danseuse“ reduzierte Fauré die Musik auf ein kahles rhythmisches Ostinato, das in dem ganzen Lied mit geringen Modifikationen festgehalten wird. Die häufigen Sekundreibungen der Harmonik wurden in der Transkription nicht gemildert, da sie der Musik einen gewissen schmerzlichen Ausdruck verleihen.
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Zusatzinformationen zum Werk
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Gabriel Fauré
| 1845-1924
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Bearbeiter*in
Clytus Gottwald
| 1925-2023Der Chordirigent, Komponist und Musikwissenschaftler Clytus Gottwald (1925 – 2023) hat für die zeitgenössische Chormusik wesentliche Beiträge geleistet. Als Redakteur für Neue Musik beim Südfunk Stuttgart sowie Gründer und Leiter der Schola Cantorum Stuttgart stand er in produktivem Austausch mit seinen die Neue Musik begründenden Zeitgenossen Pierre Boulez, Mauricio Kagel, György Ligeti, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen und vielen anderen. Gottwald prägte mit seiner Schola Cantorum, einem 16-stimmigen Kammervokalensemble, maßgeblich die heute selbstverständlich gewordene A-cappella-Chorkultur auf höchstem technischem Niveau. Seine Transkriptionen von Klavierliedern oder Instrumentalstücken für vielstimmigen Chor a cappella, die in ihrer an Ligeti geschulten Satzweise höchste musikalische Ansprüche stellen, werden von Chören auf der ganzen Welt geschätzt. Clytus Gottwald wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg 2009, dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2012 und dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 2014. Seine Bedeutung für die Entwicklung der zeitgenössischen Chormusik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. zur Person
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