Schicksalslied
op. 54, 1871
Brahms hat mit dem Schicksalslied in ganz persönlicher Umdeutung des Schicksalsgedankens ein zeitloses Stück Musik geschaffen, das im Konzertsaal genauso wie im Kirchenraum zu beeindrucken weiß. Grundlage dieser neuen Edition ist nicht nur das Erstdruck-Handexemplar des Komponisten von 1871 als Hauptquelle, sondern erstmals auch die lange verschollene Stichvorlage. Somit konnten handschriftliche Korrekturen des Komponisten eingearbeitet werden. Eine verlässliche Grundlage für die historisch-informierte Aufführungspraxis.
Dieses Werk liegt auch in einer Bearbeitung für Kammerorchester (arr. R. Adrian, Carus 10.399/50) vor.
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Komponist*in
Johannes Brahms
| 1833-1897Wesentlich für das Schaffen von Johannes Brahms war dessen Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition: Kirchentonarten, Kanontechnik, barocke Diktion, Bachs Kontrapunkt und Beethovens thematisch-motivische Arbeit verschmolz er mit den harmonischen und expressiven Errungenschaften der Romantik zu seinem eigenen, unverwechselbaren Stil. Seine Chorlieder und Vokalquartette (z. B. die „Liebeslieder-Walzer“ und „Neue Liebeslieder-Walzer“), oftmals auf Volksliedtexte, in denen sich ein musikalischen Mikrokosmos entfaltet, sind hierfür exemplarisch. Sein „Deutsches Requiem“, das bei Carus in mehreren Besetzungen erhältlich ist, bildet eines der faszinierendsten Bekenntnisstücke der Musikgeschichte. zur Person
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Herausgeber*in
Rainer Boss
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Textdichter*in
Friedrich Hölderlin
| 1770-1843
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Übersetzer*in
Natalia MacFarren
Rezensionen
Die Komposition ist ein typischer Brahms, mit einer Aufführungsdauer von etwa 16 Minuten eignet sie sich auch dafür, sein Deutsches Requiem, das nicht ganz abendfüllend ist, zu ergänzen, so dass sich auch dem Requiem wieder neu zuhören ließe.
Rainer Goede, FORUM KIRCHENMUSIK, September/Oktober 2015