Die erste der beiden Messvertonungen Beethovens ist in ihrer subjektiv-bekenntnishaften Tonsprache ausgesprochen modern und zukunftsweisend. Sie erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten. Sie ist keine Vorstufe zur Missa solemnis, sondern ein eigenständiges Werk, das für die Weiterentwicklung der Messenkomposition im 19. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt hat. Ihre Neuartigkeit, die dem Komponisten selbst bewusst war („Von meiner Meße wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, daß ich den text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden“), eröffnete einen bis dahin nicht gekannten, zeitgemäßen Zugang zum Glauben, der noch heute aktuell ist. Carus legt dieses wichtige Werk der Kirchenmusikgeschichte in einer neuen kritischen Edition des Beethoven-Experten Ernst Herttrich vor.
Dank der Bearbeitung (arr. K. F. Müller, Carus 40.688/50) ist es möglich, das Werk auch in kleinerem Rahmen aufzuführen.
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Ludwig van Beethoven
| 1770-1827Ludwig van Beethoven ist mit Sicherheit einer der einflussreichsten Komponisten der Musikgeschichte. Sein Werk bildet den Kulminationspunkt zahlreicher vor allem instrumentaler Gattungen der Wiener Klassik und legt den Grundstein für die kommenden Jahrzehnte. Doch auch Beethovens Vokalwerke setzten Maßstäbe: Die späte „Missa Solemnis“ gehört zu den eindrucksvollsten Chorwerken ihrer Zeit; aber schon seine frühere Messe in C erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten und hat für die Weiterentwicklung der Messkomposition Maßstäbe gesetzt. Und mit dem Schluss-Chor der „Neunten Sinfonie“, der Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“, schuf Beethoven eines der meistaufgeführten und international bekanntesten Chor-Stücke überhaupt und setzte sich somit selbst ein zeitloses musikalisches Denkmal. zur Person
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Herausgeber*in
Ernst Herttrich
Rezensionen
Beethovens Messe in C-Dur, häufig fälschlich nur als Vorstufe zu seiner Missa solemnis missverstanden, wurde vom Carus Verlag in einer tadellosen Neuausgabe vorgelegt. Der großzügige Notendruck wird durch ein informatives Vorwort und einen umfangreichen kritischen Bericht ergänzt. Im Angebot des Verlages ist auch das vollständige Aufführungsmaterial erhältlich.
Forum Kirchenmusik, 1/2011
Die erste der beiden Messvertonungen Beethovens ist in ihrer subjektiv-bekenntnishaften Tonsprache, die dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten erschließt, ausgesprochen modern und zukunftsweisend. ... Als Quellen für diese Neuedition verwendete der Beethoven-Experte Ernst Herttrich das unvollständige Autograph (nur Kyrie und Gloria), die Erstausgabe, sowie die bei der Uraufführung benutzten Handschriften (Partitur und Stimmen). Im 10-seitigen kritischen Bericht findet man eine detaillierte Beschreibung der unterschiedlichen Lesarten in den einzelnen Quellen. ...
Singende Kirche, Heft 3/2010
Die erste der beiden Messvertonungen Beethovens ist in ihrer subjektivbekenntnishaften Tonsprache ausgesprochen modern und zukunftsweisend. ... Carus legt dieses wichtige Werk der Kirchenmusikgeschichte in einer neuen kritischen Edition des Beethoven-Experten Ernst Herttrich vor.
Kirchenmusikalische Mitteilungen Diözese Rottenburg/Stuttgart, Mai 2011
Die hier vorliegende Neuausgabe von Beethovens C-Dur-Messe ist, wie vom Carus-Verlag nicht anders zu erwarten, sorgfältig erarbeitet. ... Der abschließende akribische kritische Bericht schildert
die Quellensituation und alle Zweifelsfälle. Darüber hinaus druckt er zwei Möglichkeiten deutscher singbarer Umdichtungen von Zeitgenossen Beethovens ab. Der Verlag hat sich gegen eine alternative
Unterlegung eines dieser Texte entschieden, um dem subtilen lateinischen Wort-Ton-Verhältnis des Werks nicht zu schaden. Ich kann die Ausgabe allen Interessierten wärmstens empfehlen.
Württembergische Blätter für Kirchenmusik, 5/2011
... Das 50 Minuten dauernde Werk ist alles andere als ein kirchenmusikalisches Gelegenheitswerk, sondern eine der wichtigsten richtungsweisenden „Missae solennes” der Wiener Klassik. Mit dieser Aufführungsdauer und den aufführungstechnischen Schwierigkeiten für Chor und Orche ster eignet sich die Messe über die Liturgie hinaus am besten für konzertante Anlässe.
Kirchenmusikalische Mitteilungen der Erzdiözese Freiburg, Nov. 2010