Wär Gott nicht mit uns diese Zeit
Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias BWV 14, 1735
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Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
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Herausgeber*in
Ulrich Leisinger
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Textdichter*in
Martin Luther
| 1483-1546
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Übersetzer*in
Henry Drinker
Rezensionen
Johann Sebastian Bach: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit BWV 14
Johann Sebastian Bach: Wär Gott nicht mit uns diese Zeit BWV 14
This is not a cantata I know, nor do I have the NBA score (edited by Carus’s St John Passion editor, Peter Wollny, whose industry was commended in our last issue), so I have little to say. Unless they have produced it since their 2.000 Bach catalogue, Breitkopf doesn’t have score and parts and Bärenreiter has very little performance material for its NBA cantatas, so Carus probably has the field to itself. It is one of the more chorus-friendly cantatas (assuming that you want to sing it with chorus in the modern sense) with a substantial chorale setting (unusually in 3/8) and a simple version as movement five, separated by alias for soprano and bass, with an intervening recit for tenor. The recit has elaborate runs for the continuo depicting the effect our foes would have on us without God’s defence. The edition marks it senza organo, which is odd since the incipit in the Bach Compendium gives figures, as does BG. The soprano aria is scored for strings with a soloistic part for Corno par force in B flat; it also (in F) plays the chorale in the outer movements, negotiating as its third, fourth and fifth notes written F, F sharp and G above the treble stave. Two oboes, who double the horn in the chorales, accompany the bass solo, with the continuo, again here marked senza organo, though not in BC or BG. (The figured part, incidentally, is in the Fitzwilliam Museum, Cambridge, and the figuring is in Bach’s hand, according to Dreyfus.) It looks an exciting piece to perform.
Quelle: Early Music Review April 2003
Diese zum 4. Sonntag nach Epiphanie komponierte Kantate fällt mit ihrer Entstehung in die Zeit des Rektorenwechsels an der Thomasschule zu Leipzig. Der Nachfolger Gessners, Ernesti, war an den Wissenschaften weit mehr interessiert als an den schönen Künsten. Um so genauer musste Bach darauf achten, exemplarische, repräsentative Kirchenkompositionen zu schaffen, um so den Stellenwert der ehrwürdigen Thomasschule zu unterstreichen.
Grundlage für dieses Werk ist ein dreistrophiges Lied Martin Luthers, das sich wiederum auf den 124. Psalm bezieht. Hier wird Gott als Helfer in Not und Gefahr besungen
Der in der Harmonik bestechende Eingangschor ist wie in anderen Choralkantaten als Choralfantasie angelegt, wobei der Schlusschor als einfacher 4stimmiger Satz erklingt. Die zweite Strophe ist Grundlage für das zentrale Rezitativ des Tenors. Die Arientexte sind Neuschöpfungen, die die Kerngedanken der Liedvorlagen aufgreifen.
Die 19 Minuten dauernde Komposition sollte keinesfalls unterschätzt werden - der Eingangschor verlangt einem Vokalensemble schon Einiges ab. Nichtsdestotrotz wäre dieses Werk für bach-geübte Sängerinnen und Sänger eine vortreffliche Aufgabe. Aufgrund der Kürze könnte ich mir eine Aufführung auch während einer Messfeier vorstellen, mit einer Konsequenz: heute fällt die Predigt einmal aus.
Peter Bartetzky
Quelle: Musik im Bistum Essen II/03 – I/04, S. 60