Bachs Weihnachtsoratorium ist im Rahmen der Stuttgarter Bach-Ausgaben als wissenschaftliche Edition für die Praxis erschienen. Grundlage der Edition sind Bachs autographe Partitur und die originalen Stimmen. Die Dirigierpartitur enthält als Anhang einen knappgefassten Kritischen Bericht, der Auskunft über die Quellen und deren Lesarten gibt, diese bei Bedarf auch ausführlicher diskutiert und insbesondere in Artikulationsfragen verschiedentlich zu neuen, von bisherigen Ausgaben abweichenden Lösungen gelangt. Der repräsentative Leinenband wird ergänzt durch die verkleinerte Wiedergabe als Studienpartitur sowie durch Chorpartitur, Klavierauszug (eine Fassung mit deutschem und englischem Singtext, eine Fassung ausschließlich in deutscher Sprache), Klavierauszug XL in deutscher Sprache und Orchesterstimmen. Im Orchestermaterial ist in den Rezitativen die Koordination von Sprechgesang und Instrumentalbegleitung durch ein übergelegtes Vokalsystem erleichtert, in den Stimmen, die während der Secco-Rezitative pausieren, ist der Anschluss des Folgesatzes jeweils durch Wiedergabe des Rezitativschlusses in Stichnoten gesichert.
Separater Klavierauszug (auch Klavierauszug XL) in deutscher Sprache erhältlich. Dieses Werk ist auch in carus music, der Chor-App, verfügbar!
-
Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
-
Herausgeber*in
Klaus Hofmann
| 1939
-
Generalbassaussetzer*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person
Rezensionen
In knappen Worten führt der Herausgeber in die Besonderheit der Gattungszugehörigkeit und – geschichte, der Textgrundlage, des Parodieverfahrens, der Wiederentdeckung und heutigen Rezeption dieses Werkes ein. Besonders verdienstvoll ist dabei die Zuordnung der Texte und Melodien der Choralstrophen zu ihrer Herkunft. ... Wer sich heute für ein Aufführungsmaterial zu entscheiden hat, sollte Carus ernsthaft in die Überlegung einbeziehen.
Württembergische Blätter für Kirchenmusik, 2007
Der (Kritische Bericht) ist freilich, zusammen mit dem dreiseitigen (zweisprachigen) Vorwort ein großer Gewinn, ... zum genauen Studium ... unentbehrlich.
Musica Sacra, Heft 1 2007
Ein ausführlicher und spannender kritischer Bericht von 18 Seiten gibt über die neu erworbenen Details Auskunft.
Musik und Liturgie, Januar 2007
Wer ... noch kein Weihnachtsoratorium im Notenschrank hat, sollte sich die Carus-Version näher ansehen, die kürzlich in der Reihe der Stuttgarter Bach-Ausgaben erschienen ist. Denn die liefert so ziemlich alles, was heute nötig ist ...: Das ist zuallererst und hauptsächlich natürlich die solide Grundlage, ein zuverlässiger Notentext auf Basis des Urtexts, der von Klaus Hofmann, dem Leiter des Göttinger Johann-Sebastian-Bach-Instituts und maßgeblichen Mitarbeiter an der Neuen Bach-Ausgabe editiert wurde. Der garantiert schon einmal einen wissenschaftlich abgesicherten und aktuellen Notentext - nicht, dass das beim Weihnachtsoratorium ein besonderes Problem wäre. Dazu kommt dann der ordentliche und übersichtliche Druck, wie man ihn vom Carus-Verlag gewöhnt ist. Und außerdem die Generalbassaussetzung und ein Klavierauszug von Paul Horn, der selbst Kirchenmusiker ist und mit über 900 Klavierauszügen bzw. Generalbassaussetzungen ein echter Routinier auf diesem Gebiet. Entsprechend praxistauglich fällt seine Arbeit denn auch aus: vergleichsweise einfach zu spielen, großzügig mit Anmerkungen zur Instrumentation etc. versehen - also eine wirklich im besten Sinne praktische Ausgabe für die Einstudierung bestens geeignet. Carus kommt den finanzschwachen Chören, die sowieso nur die ersten Teile des Weihnachtsoratoriums aufführen wollen, noch entgegen und bietet auch eine zweigeteilte Ausgabe (mit den ersten drei Kantaten bzw. den letzten drei Kantaten in separaten Bänden) an.
Matthias Mader, Neue Chorzeit, 12/2006
Bachs Weihnachtsoratorium steht in der Tradition der Weihnachtshistorie. Das Evangelium wird wie in den Passionen in musikdramatischer Weise durch Soloteile und einen Chor für die Engel und Hirten verarbeitet. Bach fügt dem noch einige Erweiterungen durch Kirchenliedeinlagen und freigedichtete, solistische Strophenarien hinzu. Die Mehrzahl der Chöre und fast alle Arien dieses Werkes sind durch Parodierung früherer Kompositionen gewonnen, stammen meist aus weltlichen Kantaten.
Ursprünglich komponiert als Zyklus von 6 Einzelwerken, die in den Gottesdiensten der Weihnachtszeit als Hauptmusik anstelle der Kantate musiziert wurden, hat sich die Praxis etabliert, die ersten 3 Teile innerhalb eines Konzerts zur Aufführung zu bringen. Die vorliegende Ausgabe trägt dieser Entwicklung Rechnung. Ein umfangreicher kritischer Bericht und das ausgezeichnete Notenbild des Carus-Verlags sind Garant für eine hohe Akzeptanz der neuen Ausgabe.
Musik im Bistum Essen I/2000
Eine weit verbreitete Aufführungsform des Weihnachtsoratoriums ist die ausschließliche Darbietung der Teile I bis III. Sie sind denn auch in ihrer Konzentration auf das eigentliche Weihnachtsgeschehen ein abgerundetes Ganzes. Die vorliegende Ausgabe ist mit ihrer Bündelung der Teile I-III speziell für diese Aufführungsform gedacht.
(Singen und Musizieren im Gottesdienst, Juli/August 2000
Der Klavierauszug besticht durch seine Praxisfreundlichkeit: bei jedem Stück werden die beteiligten Instrumente erwähnt, wenn abwechselnd, sogar noch an der Stelle des Auftretens.
Württembergische Blätter für Kirchenmusik, März/April 2006
Der Klavierauszug zeichnet sich ... durch gutes Druckbild aus, wobei jeder Vokalstimme ein eigenes system zugewiesen ist.
Singende Kirche, Januar 2001
Besondere Erwähnung bedarf der durchsichtig ausgearbeitete Klavierauszug von Paul Horn.
Musik im Bistum Essen, Januar 2001