Osteroratorium BWV 249 & Himmelfahrtsoratorium BWV 11 (Bernius)
Johann Sebastian Bach selbst schätze sein Osteroratorium BWV 249 von 1725 sehr. Es hat nie die Popularität des Weihnachtsoratoriums erreicht, doch hat Bach es selbst zu seinen Lebzeiten viermal aufgeführt. Einige Teile des Oratoriums stammen als Parodiesätze aus der Geburtstagskantate "Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen" für den Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels. Auch das zweite Werk auf der vorliegenden CD, das Himmelfahrtsoratorium "Lobet Gott in seinen Reichen" BWV 11 (1735), geht auf ein anderes Werk zurück; die nicht erhaltene Kantate für die Einweihung der neuen Thomasschule "Froher Tag, verlangte Stunde". Frieder Bernius macht in seiner Einspielung auf höchstem Niveau deutlich, dass es sich bei den beiden kleinen Oratorien jeweils um Meisterwerke handelt, die musikalisch nicht hinter den bekannteren Geschwisterwerken zurückstehen müssen.
Inhaltsverzeichnis
-
Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
-
Vorwortverfasser*in
Ulrich Leisinger
-
Chor
Kammerchor Stuttgart
-
Orchester
Barockorchester Stuttgart
Das Barockorchester Stuttgart, 1985 von Bernius gegründet, ist ein auf die Musik des achtzehnten Jahrhunderts spezialisiertes Ensemble. Die Musiker gehören zu den führenden Vertretern der historischen Aufführungspraxis und musizieren ausschließlich auf Originalinstrumenten. Das Ensemble widmet sich in besonderem Maße der Wiederauführung von Opern des 18. Jahrhunderts. Es war zu Gast bei zahlreichen internationalen Festivals, u.a. in Rom, Salzburg, Dresden und Göttingen. zur Person
-
Dirigent*in
Frieder Bernius
| 1947Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
-
Sopran-Solo
Joanne Lunn
Joanne Lunn, Sopran, studierte am Royal College of Music in London und gewann dort die renommierte Tagore Goldmedaille. Als Solistin konzertiert sie regelmäßig mit allen renommierten Ensembles alter Musik. Ihr Operndebüt gab sie an der English National Opera in Monteverdis L’incoronazione di Poppea und sang in Venedig die Helena in Brittens A Midsummer Night’s Dream sowie in Paris und Peking in Monteverdis L’Orfeo. Im Rahmen von oratorischen Auführungen arbeitet Joanne Lunn mit Dirigenten wie Bernius, Minkowski, Norrington und Suzuki zusammen. zur Person
-
Alt-Solo
Elisabeth Jansson
Die schwedische Mezzosopranistin Elisabeth Jansson, geboren 1976, studierte am Richard- Strauss-Konservatorium in München, an der Royal Academy of Music in London sowie an der Royal Opera Academy in Kopenhagen. Sie sang Hauptrollen in verschiedenen Opernproduktionen – von 2007 bis 2009 war sie Solistin im Ensemble der Royal Opera Kopenhagen. Darüber hinaus ist Elisabeth Jansson sehr gefragt als Konzertsängerin und trat bei Konzerten renommierter Festivals in ganz Europa auf. (BWV 249) zur Person
-
Alt-Solo
David Allsopp
-
Tenor-Solo
Jan Kobow
-
Tenor-Solo
Samuel Boden
Der Tenor Samuel Boden studierte am Trinity College of Music in London bei John Wakefield und schloss sein Studium 2006 mit Auszeichnung ab. Sein Repertoire ist breit gefächert und umfasst Opern und Oratorien vom Barock bis in die Moderne. Im Konzertfach war er u.a. mit Werken von Bach, Mozart, Britten und Charpentier zu hören. CD-Produktionen von Monteverdis "Marienvesper" mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, von Kantaten Pachelbels und Bachs sowie Bachs "h-Moll-Messe" dokumentieren seine Vorliebe für die Musik des Barock. zur Person
-
Bass-Solo
Gotthold Schwarz
Gotthold Schwarz erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden und an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Der Bassist studierte Gesang bei Gerda Schriever und Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit renommierten Künstlern und Ensembles in ganz Europa, so Frieder Bernius, Peter Schreier und Philippe Herreweghe. Neben seinen umfangreichen Konzerttätigkeiten, u. a. in den USA, gab er Interpretationskurse zu Bachs Werken. Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen dokumentieren sein umfassendes Repertoire, das neben der Konzert- und Opernliteratur den Liedgesang vom Barock bis zur Moderne beinhaltet. zur Person
-
Bass-Solo
Tobias Berndt
Tobias Berndt begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor. Er studierte bei Hermann Christian Polster in Leipzig und setzte seine Ausbildung bei Rudolf Piernay in Mannheim fort. Zu seinen Lehrern gehören außerdem Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff. Er war Preisträger zahlreicher renommierter Gesangswettbewerbe, u. a. gewann er den internationalen Wettbewerb Das Lied in Berlin, den internationalen Brahms-Wettbewerb und den Cantilena Gesangswettbewerb. Als Opern- und Konzertsänger hat sich Tobias Berndt weit über die Landesgrenzen hinaus etabliert. Er arbeitete mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Frieder Bernius, Teodor Currentzis, Marcus Creed, Hans-Christoph Rademann, Andrea Marcon, Marek Janowski und Sir Roger Norrington zusammen und war in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle in Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam, im Leipziger Gewandhaus, der Tschaikowsky Concert Hall in Moskau, dem Teatro Colon in Buenos Aires und im Lincoln Center New York zu erleben. Er gastierte bei bedeutenden Festivals wie dem Prager Frühling, dem Rheingau Musik Festival, den Händel-Festspielen in Göttingen und Halle, dem Bachfest Leipzig, dem Oregon Bachfestival und dem International Music Festival in Peking. Eine umfangreiche Diskografie dokumentiert seine vielseitige künstlerische Tätigkeit. zur Person
Rezensionen
Leichtfüßiger Schwung und warme Timbres beleben mit ausdrucksvoller Gestaltungsfreude das Oster- und das Himmelfahrtsoratorium ... Eine erstklassige Einspielung mit dem Barockorchester Stuttgart unter Frieder Bernius.
Anne Zehrt, www. klassik.com, 18.11.2016
Frieder Bernius formt aus dem reichhaltigen Mikrokosmos dieser beiden Oratorien [...] eine spontan zugängliche, interpretatorisch überzeugende und rhetorisch spannende Klangrede.
Musik & Liturgie, März 2016
Xenia Löffler musiziert ein bewundernswert >>geschwindes<< Oboe d'amore-Solo... - wie überhaupt das historische Instrumentarium mit souveränder Leichtigkeit, Ausdrucksfülle und Phrasierungskunst gespielt wird.
Ann-Katrin Zimmermann, Jahrbuch 2015 "Musik in Baden-Württemberg"
In his recording, Frieder Bernius conducts the Barockorchester Stuttgart and Kammerchor Stuttgart in fine performances of both these masterpieces.
http://www.new-classics.co.uk
”[…] eine insgesamt gelungene, empfehlenswerte Neuerscheinung auf dem Tonträgermarkt.”
Rashid-S. Pegah, Musik & Kirche, Juli/August 2015
...les récitatifs sont très théâtraux et on y entend un ténor au timbre moelleux, Samuel Boden. Le chœur d’entrée séduit par sa verve.
Jean-Luc Macia, Diapason, Juli 2017
„Festmusik ist [...] der Leitfaden von Frieder Bernius’ Lektüre – es geht immerhin um Auferstehung und Himmelfahrt. Frieder Bernius vermeidet aber unmotiviertes, plakatives Jubelgeschrei. Er lässt die Chöre triumphieren, wenn sie von Lachen und Scherzen singen, lässt die Solisten aber ebenso staunen und bedrückt sein, wenn es um die Entdeckung des leeren Grabes geht und eine gewisse Unruhe und Unsicherheit sich breit machen.”
Guy Engels, pizzicato.lu, 10. April 2015