Liebster Gott, wenn werd ich sterben (1. Fassung)
Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis BWV 8 (BWV3 8.1), 1724
Die Kantate Liebster Gott, wenn wird ich sterben gehört in ihrer ursprünglichen Form BWV 8.1 zu Bachs Choralkantatenjahrgang von 1724/25 und wurde am 16. Sonntag nach Trinitatis (24. September 1724) erstmals aufgeführt. Der Eingangschor wird ganz vom warmen Klang der Oboi d‘amore dominiert; die Streicher begleiten mit Akkordbrechungen im Pizzicato; die Flöte tritt mit Tonrepetitionen in hoher Lage hinzu und lässt das Totenglöcklein erklingen. Das Schlagen der letzten Stunde ist auch Thema der folgenden Tenor-Arie, wiederum mit Oboe d’amore; das Schlagen wird in abgerissenen Staccato-Achteln hörbar. Nach einem harmonisch bemerkenswerten Alt-Accompagnato übernimmt die Flöte in der nun folgenden tänzerisch-fröhlichen Bass-Arie eine Solorolle. Im Zuversicht verströmenden, ungewöhnlichen Schlusschoral (ausnahmsweise nicht Note gegen Note) schließlich geht die Flöte in der Oberoktav mit der Choralmelodie. Der originale Stimmensatz enthält für die ganze Kantate zwei Flötenstimmen: Eine ursprüngliche, gestrichene Stimme für Flauto piccolo (eine hohe Blockflöte) und eine zweite für die gängigere Flauto traverso. Auch heute dürfte die erste die reizvollere, die zweite jedoch die leichter zu realisierende Variante darstellen.
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Zusatzinformationen zum Werk
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Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
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Herausgeber*in
Reinhold Kubik
| 1942
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Textdichter*in
Caspar Neumann
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Generalbassaussetzer*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person
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Übersetzer*in
Jean Lunn
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