Zwölf kurze Orgelstücke ohne Opuszahl
Neben den 20 Orgelsonaten und sieben mit Opuszahl veröffentlichten Sammlungen freier Orgelstücke komponierte Rheinberger für sein Lieblingsinstrument eine ganze Reihe von kleineren Werken für Orgelschulen oder Orgelsammlungen, meist auf Wunsch von Kollegen und Freunden. Sie eignen sich bestens für den Gottesdienst und den Orgelunterricht.
Dieses Orgelheft fasst zwölf Kompositionen Rheinbergers zusammen, die zu unterschiedlichen Zeiten und für unterschiedliche Anlässe entstanden. Aus den frühen 1860er Jahren stammen die sieben kurzen Stücke in verschiedenen Tonarten, die Rheinberger u.a. auf Wunsch seines Lehrers Herzog für dessen Orgelsammlungen „leicht ausführbarer“ Stücke schrieb – dankbare Stücke für den kirchlichen Gebrauch. Die Werke ohne Opuszahl 10, 37, 56, 70 können nicht mehr den Jugendwerken zugerechnet werden. Die Fuge in f-Moll WoO 10 von 1867 zeigt mit ihrer Tendenz, Polyphonie in expressive Akkordik zu überführen, bereits viele Charakteristika des späteren Rheinbergers, die Canzonetta WoO 77 ist ein Spätwerk aus dem Herbst 1899, während die Romanze WoO 70 eine Zweitfassung der Nr. 1 aus den Miscellaneen op. 174 in der leichter spielbaren Tonart C-Dur darstellt.
Einzelausgabe aus Supplementband 3 der Rheinberger-Gesamtausgabe
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Josef Gabriel Rheinberger
| 1839-1901Josef Gabriel Rheinberger, geb. 1839 in Vaduz, gest. 1901 in München. Schüler von J.G. Herzog, J.J. Maier und Fr. Lachner. Gilt als einer der bedeutendsten Lehrerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts; wirkte ab 1859 als Lehrer an der Königlichen Musikschule in München, später als Professor für Komposition und Orgel; 1877 Hofkapellmeister. Aus seinem umfangreichen Opus ragen die 20 Orgelsonaten hervor; wertvoll sind neben den Kammermusikwerken auch seine geistlichen und weltlichen Chorwerke. zur Person
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Herausgeber*in
Martin Weyer
| 1938-2016