Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit
Actus tragicus. Trauermusik BWV 106, 1707/1708
Der Actus tragicus oder Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit BWV 106 zählt zu den bekanntesten und am meisten geschätzten Werken mit bis heute ungebrochener Resonanz – ein "Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt" (Alfred Dürr). Die Kantate gehört zu den ältesten uns bekannten Vokalwerken Johann Sebastian Bachs. Dieses Frühwerk entstand noch in seiner Mühlhausener Zeit, vermutlich im Jahr 1707, als Bach das Amt des Organisten an der Kirche Divi Blasii übernahm. Den möglichen Anlass für die Komposition könnte die Trauerfeier für den Mühlhausener Bürgermeister Adolph Strecker gegeben haben.
Die kurze, langsame "Sonatina" mit zwei Blockflöten, zwei Gamben und Continuo stimmt den Hörer auf den Charakter der Kantate ein. Diese Instrumentenkombination ist in Bachs Vokalschaffen einzigartig, könnte jedoch auf eine mitteldeutsche Tradition zurückgehen.
Mit der vorliegenden Neuausgabe wird eine kritisch-praktische Edition vorgelegt, die sowohl die neuesten Erkenntnisse in Bach-Forschung mit ausführlichem kritischen Bericht als auch aktuelle Fragen zur Aufführungspraxis miteinander verbindet.
Die kurze, langsame "Sonatina" mit zwei Blockflöten, zwei Gamben und Continuo stimmt den Hörer auf den Charakter der Kantate ein. Diese Instrumentenkombination ist in Bachs Vokalschaffen einzigartig, könnte jedoch auf eine mitteldeutsche Tradition zurückgehen.
Mit der vorliegenden Neuausgabe wird eine kritisch-praktische Edition vorgelegt, die sowohl die neuesten Erkenntnisse in Bach-Forschung mit ausführlichem kritischen Bericht als auch aktuelle Fragen zur Aufführungspraxis miteinander verbindet.
Kaufen
Zusatzinformationen zum Werk
-
Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
-
Herausgeber*in
Peter Thalheimer
| 1946Peter Thalheimer studierte Blockflöte, Querflöte (bei Prof. Hartmut Strebel) und Schulmusik in Stuttgart. Seine musikwissenschaftlichen Studien schloss er mit der Promotion an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ab. Seit 1978 lehrt er in Nürnberg, jetzt als Professor für Historische Aufführungspraxis und Blockflöte/Traversflöte an der Hochschule für Musik Nürnberg. Konzerte, Rundfunk- und Tonträgerproduktionen, Kurse und Vorträge führten ihn in viele Länder Europas und in die USA. Darüber hinaus sind aus seiner Tätigkeit zahlreiche Noteneditionen sowie Publikationen zur Aufführungspraxis, zur Instrumentenkunde und zur Holzbläsermethodik hervorgegangen. Eine umfangreiche Sammlung historischer und moderner Flöteninstrumente bildet dafür die Basis. zur Person
-
Generalbassaussetzer*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person
-
Übersetzer*in
Jean Lunn
Rezensionen
... Wohl zu den bekanntesten Kantaten Bachs zählt BWV 106, die Trauerkantate „Actus tragicus”, welche durch ihre eigentümliche Besetzung mit je zwei Blockflöten und Gamben eine besondere Stellung einnimmt. Die vorliegende Ausgabe gibt die ganze Partitur in F-Dur wieder und umgeht somit die Probleme mit der Transposition des Stimmenmaterials. ...
Kirchenmusik im Bistum Limburg, 1/2014
[...] Notenbild in gewohnter Carus-Qualität [...]
Singende Kirche, Heft 3, 2013
Häufige Fragen zum Werk
Warum stehen ältere Ausgaben der Kantate in Es-Dur, die Carus-Ausgabe aber in F-Dur?
Die relevanten Quellen dieser Kantate sind in zwei verschiedenen Tonarten notiert: Die Blockflötenstimmen stehen in F-Dur, die übrigen Stimmen in Es-Dur. Damit werden Aufführungsbedingungen dokumentiert, die zu Bachs Zeit in Mühlhausen (und auch an anderen Orten) üblich waren: Gleichzeitig wurden zwei Stimmtöne benutzt, die um eine große Sekunde differierten, der (höhere) Chorton und der (tiefere) Kammerton. Die Orgel und die danach eingestimmten Streichinstrumente sowie die Vokalstimmen standen im Chorton, die Holzblasinstrumente im Kammerton. In den älteren Ausgaben des Actus tragicus (z. B. Alte Bach-Ausgabe, Breitkopf & Härtel, Eulenburg) wurden alle Stimmen in Es-Dur notiert, also im Chorton. Dadurch waren die Blockflötenstimmen nicht mehr auf normalen Altblockflöten spielbar. In unserer Ausgabe wird die gesamte Partitur in F-Dur (Kammerton) wiedergegeben. In dieser Beziehung entspricht sie der Ausgabe des Hänssler-Verlags von 1977 und der Neuen Bach-Ausgabe von 1986.
Welcher Stimmton ist bei einer Aufführung in F-Dur empfehlenswert?
Für heutige Aufführungen wird eine Wiedergabe in F-Dur bei a1=415 Hz empfohlen. Es empfiehlt sich, dies mit den Instrumentalist*innen rechtzeitig abzusprechen, damit dann das geeignete Instrumentarium zur Verfügung steht. Falls für eine Aufführung in dieser Lage Gamben in a1=465 Hz vorhanden sind, können diese in der für sie originalen Tonart Es-Dur spielen. Falls die passenden Instrumente vorhanden sind, kommt auch F-Dur bei a1=392 Hz (entsprechend Es-Dur bei a1=440 Hz) in Frage. Eine Aufführung in F-Dur bei a1=440 Hz ist zwar für die Instrumente unproblematisch, stellt aber an die Vokalisten, insbesondere an die Tenor- und Bass-Solisten, hohe Ansprüche.
An dieser Stelle gibt es noch gar keine Fragen und Antworten zum Werk oder Ihre spezifische Frage zum Werk wurde noch nicht beantwortet? Klicken Sie hier und reichen Sie Ihre werkspezifische Frage bei unserem Kundenservice ein!